Was wäre, wenn Aliens die Welt bevölkerten? Oder die Menschheit ins All umsiedelte? Was wäre, wenn Fremde die bürgerliche Kleinfamilie durcheinanderwirbelten oder ehemalige Soldaten zu Soldatinnen der neuen Rechten würden? Was wäre, wenn megalomane Bau-Tycoone am Widerstand Indigener scheiterten oder die triste Realität von Fernsehserien gekapert würde? Was wäre, wenn Hobbyermittler*innen Familienmörder*innen überführten oder zwischenmenschliche Beziehungen schambefreit zelebriert würden?
Was dann wäre, gibt’s bei der 9. Ausgabe der DIAMETRALE zu sehen. Anhand der wildesten, skurrilsten, mutigsten Bewegtbildfantasien erforschen wir das Kino als Möglichkeitsort, in dessen Herzen der Traum einer besseren Zukunft flimmert, und wo Humor über die Widrigkeiten der Gegenwart triumphiert.
Ein Filmfestival für all jene, die sich gern überraschen lassen und mit uns das Absurde feiern, denn „die Absurdität ist der einzig mögliche Weg“. (TB)
Die DIAMETRALE ist eine Plattform für nationale und internationale Film-, Musik- und Kunstschaffende, die sich durch ihre experimentelle Arbeitsweise und ihr Interesse für das Komische auszeichnen.
Experiment und Humor unterlaufen gängige Ausdrucksformen, brechen oder spielen mit Konventionen und regen so zur Reflexion über Bestehendes an. Zudem arbeiten beide mit dem Zusammenprallen von Erwartungen und der Nicht-Einhaltung derselbigen. Dadurch entstehen komische, absurde und humoristische Momente, die auch potentiell widerständig sind. Die DIAMETRALE präsentiert originelle Bilder und konträre Hörerlebnisse, die sich genau dieser Mechanismen bedienen und so zu einem frischen Nachdenken über Kunst und Gesellschaft führen. Damit öffnen sich neue Perspektiven in Bezug auf ästhetische, zwischenmenschliche oder gesellschaftspolitische Themen. Gerade in unserer optimierungswütigen Konsumgesellschaft setzt die DIAMETRALE somit einen notwendigen Kontrapunkt.
Neben dem großen Festival, das den regulären Termin im Frühjahr hat, finden jährlich im Herbst die DIAMETRALE Nachtvisionen statt. Mit dieser Filmreihe wollen wir die gewachsene, mittlerweile jedoch wegen ökonomischer Unrentabilität verdrängte Tradition der Spätvorstellungen wieder ins Programmkino bringen. Die Filme der Nachtvisionen bewegen sich im Bereich des transgressives, genreübergreifenden Kinos der 60er-, 70er- und 80er-Jahre, die erst wegen ihrer schillernden Ästhetik und skurrilen Machart in der Nacht ihre volle Wirkung entfalten.
Das DIAMETRALE Filmfestival wird organisiert von DIAMETRALE – Verein zur Förderung experimenteller und komischer FilmKunst – und dem Kulturkollektiv Contrapunkt – Verein zur Förderung von Gegenrealitäten, in Zusammenarbeit mit dem Leokino Innsbruck .
Melina Giovannini (Praktikum), Maurice Kumar, Eva Mattle, David Prieth, Isabel Rambowsky, Judith Salner, Nadja Studenik, Marco Friedrich Trenkwalder, Marian Wilhelm